Sanierungsmanagement in Alkersum, Midlum, Nieblum und Oevenum: Datenaufnahme startet
Nahwärmenetzplanungen und Einbindung der Bürger und Bürgerinnen schreiten voran
Es tut sich etwas auf der Insel in Sachen Klimaschutz. Das Interesse für entsprechende Maßnahmen ist in den Gemeinden groß und die kostenlosen Beratungen des Sanierungsmanagements werden zahlreich in Anspruch genommen. Ein Dauerthema ist die Wärmeversorgung, da in den Gemeinden ein großer Teil der in den Gebäuden installierten Heizungsanlagen veraltet und unwirtschaftlich ist.
Eine Erkenntnis, auf der die Idee zur Errichtung von Nahwärmenetzen als wichtigste Empfehlung der Anfang 2019 fertiggestellten Quartierskonzepte basiert. Im Rahmen der Konzepterstellung erfolgte auf Basis einer Umfrage eine erste Potenzialabschätzung für jede der vier Gemeinden. Diese ergab, dass der Bau von Nahwärmenetzen bei ausreichendem Anschlussinteresse unter ökologischen Gesichtspunkten erhebliche Vorteile bietet und auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Sanierungsmanagements ist nun die Begleitung der Schritte zur Umsetzung des Vorhabens. Um die Planung der Nahwärmenetze konkretisieren zu können und eine fundierte Grundlage für die Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu erhalten, ist eine vertiefende Datenerhebung notwendig. Hierzu wird durch das Sanierungsmanagement im Auftrag der vier Gemeinden eine Umfrage durchgeführt. Die entsprechenden Fragebögen sind ab sofort auf der Internetseite des Sanierungsmanagements www.klimaschutz-foehr.de verfügbar. Für aussagekräftige Planungen ist eine hohe Beteiligung entscheidend. Da die erfolgreiche Projektumsetzung letztlich von dem Teilnahmeinteresse abhängt, wird das Sanierungsmanagement die Bürger und Bürgerinnen ab Mitte März – sofern die Corona-Lage dies zulässt – in den Gemeinden auch vor Ort aufsuchen, um über das Projekt aufzuklären und im direkten Gespräch Fragen zu beantworten, weitere Informationen auszutauschen und bei Bedarf auch einen Fragebogen in Papierform auszuhändigen. Weitere Veranstaltungen zur Information und Vorstellung der Planungen sind kontinuierlich vorgesehen.
Der Vorteil des Anschlusses an ein solches Nahwärmenetz liegt für die Hausbesitzer/innen im Komfort und in der gegenüber fossilen Heizungsanlagen deutlich erhöhten Umweltfreundlichkeit. Die benötigte Wärme wird nicht mehr in jedem Gebäude einzeln über Heizungsanlagen bereitgestellt, sondern in einer zentralen Anlage in der jeweiligen Gemeinde erzeugt und von dort über ein Leitungsnetz an die angeschlossenen Gebäude verteilt. Die Kunden erhalten fertige Wärme (auch Warmwasser), der Wartungsaufwand entfällt, da er im Rahmen des Wärmeliefervertrages durch den Lieferanten abgedeckt wird. Bei der Wärmeerzeugung kann dabei auf verschiedene Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung, Biomassekessel, Erdwärmepumpen usw. zurückgegriffen werden. Besonders die Einbindung erneuerbarer Energien fällt in einem Nahwärmenetz erheblich leichter als bei dezentralen Anlagen in Bestandsgebäuden. Die Eigenheimbesitzer/innen profitieren zudem von dem geringeren Platzbedarf der Nahwärmeübergabestation gegenüber der normalen Heizungsanlage. Zudem ist die Störanfälligkeit der Übergabestation, welche die Wärme des Nahwärmenetzes in die angeschlossenen Gebäude übergibt, deutlich geringer als bei einer herkömmlichen Heizungsanlage.
Das Sanierungsmanagement möchte sich den Bürgern auch persönlich vorzustellen. Hierzu wird pandemiebedingt am 10. März um 18 Uhr eine Auftaktveranstaltung online stattfinden. Hier können auch Fragen zu den Nahwärmenetzen besprochen werden. Informationen zur Teilnahme sind auf der Internetseite des Sanierungsmanagements www.klimaschutz-foehr.de zu finden. Sobald es die Pandemieentwicklung erlaubt, ist auch eine Vor-Ort-Veranstaltung vorgesehen.
Bild zur Meldung: Bild von Werner Weisser auf Pixabay