Historie der Amtsvorsteher auf der Insel Föhr
Er könne sich auch eine Frau an der Spitze eines Staates vorstellen, meinte der berühmte Föhr-Gast August Bebel (1840-1913), der sich im Jahr 1906 auf der Insel aufhielt. „Was für ein absurder Gedanke“, mögen sich die Inseloberen wie der Wyker Fleckensvorsteher Lorenz Petersen (1848-1908) und die Amtvorsteher von Osterland- und Westerlandföhr kopfschüttelnd zugeraunt haben. Unvorstellbar für sie, dass Föhr hundert Jahre später keinen Amtsvorsteher mehr haben sollte, sondern eine Amtsvorsteherin.
Alles beginnt in den Zeiten, als Föhr noch zu Dänemark gehörte. Was sich so leicht schreibt, birgt ein Problem in sich, das manche noch heute von der äußerst komplizierten Geschichte Schleswig-Holsteins sprechen lässt. Nur ganz wenige deutsche Territorien wie das über Jahrhunderte „heiß umstrittene“ Schleswig-Holstein können eine so „bunte, bewegte Geschichte“ aufweisen, heißt es in einem Standardwerk zur Landesgeschichte. Und genau dieser harmlos klingende Satz brachte Generationen von Geschichtsstudenten zur Verzweiflung. Und nicht nur sie. So meinte ein britischer Premierminister: „Die schleswig-holsteinische Frage haben überhaupt nur drei Menschen wirklich verstanden: der leider zu früh verstorbene Prinzregent Albert [Ehemann von Queen Viktoria, d. V.], ein deutscher Gelehrter, und der ist darüber verrückt geworden, und ich selbst, aber ich habe die Sache leider vergessen.“
Staatsgrenze mitten durch Nieblum
Tatsache ist, dass einst mitten durch das Föhrer Dorf Nieblum eine Grenze, ja eine Staatsgrenze lief, nämlich die Hauptstraße des Ortes. Auf der einen Seite lag das Herzogtum Schleswig, auf der anderen das Königreich Dänemark. Zum Erstgenannten gehörte Osterlandföhr, zum anderen Westerlandföhr. Zu Osterlandföhr gehörte nun wiederum ein Drittel des Dorfes Nieblum, zu Westerlandföhr die verbleibenden zwei Drittel.
Und es wird noch kurioser beim Betrachten der Inselkirchspiele (Pfarrbezirke). Bis zum Jahr 1864 gehörten zum Kirchspiel St. Johannis/Nieblum nämlich – und jetzt aufgepasst – die vier westlichen Dörfer (Oevenum, Midlum, Alkersum und ein Drittel Nieblum) von Osterlandföhr sowie von Westerlandföhr die vier östlichen Dörfer, nämlich Borgsum, Goting, Witsum und etwa zwei Drittel von Nieblum. Alles klar?
Zurück nach Nieblum. Trotz der Zugehörigkeit eines Dorfes zu zwei verschiedenen Herrschaftsbereichen, nämlich zum Herzogtum Schleswig und zum Königreich Dänemark, gibt es keine Berichte über befestigte Mauern, tiefe Gräben, Zollschranken, Passkontrollen, verbale oder körperliche Attacken, nationale Auseinandersetzungen oder Eheverweigerungen wegen „der falschen Seite“ des Dorfes. Man lebte friedlich miteinander unter der Aufsicht eines gemeinsamen Bauernvogts mit seinen sogenannten „Acht Männern“ und spürte höchstens an den unterschiedlichen Steuerbeamten, die einmal im Jahr im Dorf erschienen, eine etwas andere Situation. Ansonsten sprach man Ferring, schimpfte gemeinsam über das Wetter, hörte begierig den neuesten Klatsch und Tratsch, besuchte die gleiche Kirche und die Dorfwirtschaften, saß in der Schule einträchtig nebeneinander, heiratete „quer“ durch Nieblum und lag schließlich irgendwann friedlich nebeneinander auf dem gleichen Gottesacker im Nordseewind.
Komplizierte Geschichte Schleswig-Holsteins
Und wenn Eingaben höheren Ortes zu machen waren, lag auch alles klar auf der Hand. Die Post der königlichen Nieblumer, die zu Westerlandföhr gehörten, schrieben an den Amtmann von Ripen, die herzoglichen Nieblumer, die zu Schleswig und damit zu Osterlandföhr gehörten, an den Amtmann von Tondern. Wer sich nun fragt, warum beide Dorfhälften von Nieblum nach Dänemark schrieben, sei an die Kompliziertheit der schleswig-holsteinischen Geschichte erinnert, die sich auf der Insel Föhr widerspiegelte.
Zunächst ist klar: Der Amtmann von Ripen war höchster Repräsentant des dänischen Königs auf Westerlandföhr, der Amtmann von Tondern höchster Repräsentant der herzoglichen Landesherrschaft auf Osterlandföhr.
Und nun kommt‘s: Westerlandföhr war dem dänischen König, Osterlandföhr und auch Wyk dem Herzog von Schleswig unterstellt. Der aber war ab 1721 in Personalunion auch König von Dänemark.
Und so kam es in der sogenannten „Wyker Königszeit“ (1842-1847), dass der dänische König Christian VIII. genau genommen nicht als König, sondern als Herzog von Schleswig „sein“ Seebad Wyk besuchte. Und wenn er einen Ausflug machte nach Westerlandföhr, zu dem neben dem Kirchspiel St. Johannis auch das Kirchspiel St. Laurentii mit den Dörfern Utersum, Süderende, Dunsum und Oldsum gehörte, besuchte er „seine“ Dörfer als König.
Ein Insulaner erlaubte sich, dem Hofmarschall des Königs für die „unschätzbare Wohlgewogenheit“ des Königs zu danken: „Wie jeder Föhrer weiß ich das große Glück zu schätzen, dessen wir durch die Anwesenheit seiner Majestät, unseres geliebten Königs, teilhaftig geworden, und unbegrenzte Freude erfüllt jede Brust jetzt, wo wir nicht allein die Wiederkehr seiner Majestät, sondern vielleicht auch unsere allverehrte Landesmutter, die Königin auf unserem Eilande erwarten dürfen“.
Teilung der Insel in den Köpfen gespeichert
Diese Teilung der Insel in Herzogsfriesen und Königsfriesen blieb über Jahrhunderte in den Köpfen so mancher Inselmenschen gespeichert, ging ein ins kollektive Gedächtnis bis in die heutige Zeit. Einen einfachen Einblick in die komplizierte Geschichte des Landes erhielten Kurgäste in den 1950er Jahren, die Quartier bei „Oma Jürgens“ am Wyker Südstrand genommen hatten. „Oma Jürgens“ erzählte den erstaunten Kurgästen, sie sei in ihrem ganzen Leben nur zweimal in Utersum gewesen und fragte entrüstet, warum sie denn überhaupt dahin fahren solle, das liege schließlich auf Westerlandföhr. Auf den Hinweis, das seien ja nur zwölf Kilometer, antwortete „Oma Jürgens“, das sei unerheblich. Es habe schließlich einst zum Kronland des dänischen Königs gehört, während ihre Heimat Osterlandföhr zum Herzogtum gehörte. Fazit der erstaunten Kurgäste: Amerika, wo sie einige Jahre bei Verwandten verbracht hatte, schien da irgendwie näher zu liegen.
Bis 1970, also noch über hundert Jahre nach dem Ende der Dänen auf Föhr, blieb die Verwaltungsstruktur mit den Amtsvorstehern von Osterland- und Westerlandföhr bestehen. Nicht immer waren sie zu dänischen Zeiten angesehen oder jedenfalls akzeptiert. So soll der Sylter Fischer und Freiheitskämpfer Pidder Lyng, dessen Heimatinsel zum Teil auch zum Königreich Dänemark gehörte, dem steuereintreibenden Amtmann den Kopf in einen großen, dampfenden Topf mit Grünkohl getaucht haben. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nach dem Ende der dänischen Herrschaft gehört Schleswig-Holstein zu Preußen
Nach dem Ende der dänischen Herrschaft über Schleswig-Holstein gehörte das Land zwischen Nord- und Ostsee zu Preußen. Dagegen bezog der Amtsvorsteher von Osterlandföhr (1890-1917), Knud Broder Knudsen (1846-1917) aus Oevenum, entschieden Stellung, als er sich anlässlich einer Deichschau weigerte, das Lied „Ich bin ein Preuße“ zu singen: „Dieses Lied singen wir in Friesland nicht, denn wir sind hier Muss-Preussen.“
Sein Kollege (1890-1909) von Westerlandföhr war der Utersumer Roluf Theodor Wögens (1843-1909), dessen Amtszeit wie die von Knudsen erst mit dem Tod endete. Nach dem Kirchenregister von St. Laurentii war Wögens der dritte und einzige Sohn seiner Eltern, der das Erwachsenenalter erreichte. Mit seiner ersten Frau Ingke, die nach 40-jähriger Ehe an Lungenschwindsucht starb, hatte der Amt- und Landmann drei Kinder, mit seiner zweiten, 32 Jahre jüngeren Ehefrau Mathilde konnte Wögens nur noch zwei Jahre zusammenleben, bevor er an Magenkrebs starb. Als „ein kluger und sehr energischer Mann, der seine Posten hervorragend verwaltete“, blieb er den Menschen auf Föhr in Erinnerung.
Johannes Früdden - erfolgreicher Kapitän der Hamburger Reederei Laeisz
Sein Nachfolger (1909-1918) Johannes Früdden (1851-1919) hinterließ markante Spuren in der Geschichte der deutschen Seefahrt. Walter Lüden widmet Kapitän Früdden ein eigenes Kapitel in seinem Buch „Föhrer Seefahrer und ihre Schiffe: Walfang und Kauffahrteischiffahrt“. Es ist kein Zufall, dass die Namen der Laeisz-Schiffe wie die Viermastbark „Pisagua“, die Früdden von der Hamburger Reederei Laeisz anvertraut wurden, alle mit dem Buchstaben „P“ beginnen. In Liebe und Verehrung für seine Frau Sophie, der er wegen ihrer ungewöhnlichen Haarpracht den Kosenamen Pudel gegeben hatte, ließ der Hamburger Reeder Carl Heinrich Laeisz die Namen seiner Schiffe stets mit dem Buchstaben „P“ beginnen, wie Pudel, Preussen, Potosie oder Priwall. Auf dem Dach des Firmensitzes, dem Laeisz-Hof an der Hamburger Trostbrücke, befindet sich bis heute ein Pudel. Johannes Früdden gehörte zu den erfolgreichsten Laeisz-Kapitänen, denn er führte seine Reisen nicht nur ohne Fehl und Tadel, sondern auch besonders schnell durch. So umsegelte er 1884 mit der „Parnass“ das bei allen Seemännern gefürchtete Kap Hoorn in nur sieben Tagen. Er erreichte damit die schnellste Reisegeschwindigkeit in den Jahren von 1868 bis 1895.
In seinen letzten zwei Amtsjahren hieß Früddens Kollege auf Osterlandföhr (1917-1921) Nahmen Bohn (1865-1935). Sein Großneffe Harro Bohn (1923-1994) widmete sich in vielen Artikeln und einigen Büchern wie „Das Schulwesen von St. Johannis auf Föhr“ oder „Nieblum: Die Häuser des Dorfkerns einst und jetzt, ihre Bewohner früher und heute“ der Inselgeschichte. Sie gehören zur Standardliteratur über Föhr.
Nach nur vier Jahren gab Nahmen Bohn sein Amt an Richard Boyen (1880-1954) ab, der 26 Jahre lang für eine lange Kontinuität auf Osterlandföhr sorgen und damit zum Föhrer Amtsvorsteher mit der längsten Dienstzeit werden sollte. Seine Tante war Friederika Goos (1857-1946), die bekannte Nieblumerin, „Vorzeigefriesin“ und geachtete Freundin so mancher Berühmtheiten wie der Maler Otto H. Engel.
Im Oktober 1915 heißt es über ihren Neffen Richard Boyen in ihrem Tagebuch: „Richard ist immer noch in Norddorf [Amrum] und soweit in Sicherheit.“ Am 4. Januar 1916: „Schon wieder mal hat ein neues Jahr angefangen, und noch immer ist die Welt in Krieg und Aufruhr. Seit Wochen ist nun unser Richard in Russland.“ Im September des gleichen Jahres kam er für Wochen auf Urlaub nach Hause zu seiner Frau. Friederika Goos: „Wie ist das den lieben Menschen zu gönnen, sich mal wieder ordentlich auszuruhen und satt essen zu können. Er war trotz allem sehr vergnügt, sogar beim Abschiednehmen.“ Wieder an der russischen Front, kam Richard Boyen mit einer Nierenentzündung ins Lazarett.
Juli 1917: „Unser Richard ist Gott sein Dank wohlbehalten. Er sitzt im großen Russland in einer ganz kleinen Hütte als Trinkwasserbereiter.“ September 1918: „Er ist noch immer bei seinem Trinkwasserwagen, jetzt in Frankreich.“ Richard Boyen konnte schließlich im Gegensatz zu vielen Inselmännern nach Kriegsende auf seine Heimatinsel Föhr zurückkehren und wurde vier Jahre später Amtsvorsteher von Osterlandföhr.
Die Zeit der Föhrer Amtsvorsteher endet
Mit Richard Boyens Nachfolger (1948-1970) Cornelius Jacobs (1914-1980) endet auf Föhr die Zeit der Amtsvorsteher. Zunächst aber hieß es ein Jahr nach seinem Amtsantritt auf Föhr: Der „Insel-Bote“ erscheint wieder. Drei Tage nach dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkrieges, am 11. Mai 1945, war die damals so genannte „Föhrer Zeitung“ für viele Jahre zum letzten Mal erschienen. Der Verleger war schon in den ersten Kriegstagen 1939 eingezogen worden und sein Vater hatte schwer unter der Feindschaft mancher Nationalsozialisten zu leiden, die immer wieder versucht hatten, ihn um seine Zeitung und um sein Unternehmen zu bringen. Der Verleger kehrte erst 1955 nach 16 Jahren Kriegsdienst und anschließender russischer Gefangenschaft auf die Insel und zu seinen Eltern zurück.
Lokale Zeitungen dürfen wieder erscheinen
Sechs Jahre zuvor, im Gründungsjahr der Bundesrepublik, entfiel der Lizenzzwang der Alliierten, und in vielen Orten Schleswig-Holsteins erschienen die Lokalblätter wieder. So auch in Wyk auf Föhr am 26. November 1949. Der Osterlandföhrer Amtsvorsteher Cornelius Jacobs begrüßte zusammen mit Amtskollegen das Ereignis im „Insel-Boten“: „Jetzt endlich, nach so langem Warten erscheinst Du wieder! ... Mögest du uns baldige Nachricht geben über eine glückliche Heimkehr unserer Vermissten und in Gefangenschaft befindlichen Landsleute, ferner über Völkerverständigung und Frieden.“ Und er grüßte seine Landsleute in Amerika, „die unsere Insel in Zeiten der Not so überaus reich unterstützten“, in der Hoffnung, die Zeitung möge ihnen „ein kleines Stück Heimat ersetzen“.
Mit Cornelius Jacobs und seinem Kollegen (1959-1986) Magnus Schmidt (1916-2009) von Westerlandföhr beendete 1970 eine Verwaltungsreform die Zeit der zwei Amtsvorsteher auf Föhr. Der Utersumer Bürgermeister (1948-1986) Magnus Schmidt leitete nun das neue Amt und übernahm zusätzlich Vorstandsämter und Ehrenämter. Ein Rückblick auf die Zeit des ehemaligen Föhrer „Verwaltungskuddelmuddels“ ließ ihn wohl manches Mal an seine Vorgänger wie den Westerländer Amtsvorsteher (1918-1933) und Johannes Früddens Nachfolger Brar Cornelius Roeloffs (1865-1933) denken, der sich in zahlreichen Ehrenämtern und als Direktor der Oldsumer Spar- und Darlehnskasse verdient machte. Die Kultivierung großer Heideflächen bei seinem Heimatdorf Süderende ist seiner Initiative zu verdanken.
Enge Verbindungen in die USA
Roeloffs Nachfolger als Süderender Bürgermeister und Amtsvorsteher von Westerlandföhr (1934-1945) hieß Volkert Friedrich Faltings (1894-1972), dem dann in gleicher Funktion (1946-1959) Johann Wilhelm Lorenzen (1891-1972) folgte. Dessen Familie ist nur eines von vielen Beispielen, wie eng die Verbindung Föhrs zu Amerika ist. Lorenzen wie auch sein Vater lebten über Jahre in den USA, wobei der spätere Amtsvorsteher seine Familie in Süderende ließ, bevor er nach sechs Jahren zurückkehrte und Landwirt wurde. Von seinen neun Kindern wanderten drei Söhne und eine Tochter in die USA aus.
Magnus Schmidts Nachfolger (1986-2003) Nickels Olufs (1938-2021) kandidierte 2003 nicht wieder für das Amt des Witsumer Bürgermeisters, womit auch seine Zeit als Amtsvorsteher von Föhr-Land beendet war. Über 20 Jahre hatte das Schild des Witsumer Bürgermeisters an seinem Haus gehangen, als er das Gemeindesiegel seinem Nachfolger übergab. Über viele Jahre führte Nickels Olufs dann noch interessierte Gäste kundig und humorvoll zu den beeindruckenden Grabsteinen des Friedhofs von St. Johannis in Nieblum und hatte als „Föhr-Insider“ stets viel zu erzählen.
Im Jahr 2007 waren fast vier Jahrzehnte seit dem Ende des „Verwaltungskuddelmuddels“ vergangen, und es stand eine weitere Reform in der Verwaltung an. Aus Gründen der Kostenersparnis wünschte das Land Schleswig-Holstein die Zusammenlegung von Ämtern, wobei jede neue Amtsstelle nun 8000 Einwohner zu betreuen hatte. Woher aber diese Personen nehmen? Weder das Amt Föhr-Land, noch die Stadt Wyk oder das Amt Amrum verfügten für sich allein über so eine Menge „Verwaltungsmaterial“. Und so kam es zur Fusion: Das neue Amt Föhr-Amrum ist seitdem zuständig für rund 11.000 Einwohner. Der Oevenumer Bürgermeister Walter Jacobsen, der nach Nickels Olufs die Geschäfte des Amtes Föhr-Land geleitet hatte, wurde nun im Jahr 2007 Vorsteher des neu geschaffenen Amtes Föhr-Amrum.
Bei der Wahl Jacobsens zum Vorsteher des Amtes Föhr-Land im Jahr 2003 kam es zu einem „absoluten Novum“ auf Föhr, wie der „Insel-Bote“ berichtete. „Erstmals in der Geschichte dieses Gremiums“ konnten nämlich nicht nur Herren, sondern auch Damen begrüßt werden. „Wrixums Bürgermeisterin Heidi Braun und der ersten stellvertretenden Bürgermeisterin von Oevenum, Gisela Riemann, war es gelungen, die Phalanx der Männer im obersten Organ von Föhr-Land zu durchbrechen.“ Und das Gleiche gelang fünf Jahre später noch einmal, als Heidi Braun 2008 zur neuen und ersten Amtsvorsteherin Föhr-Amrum gewählt wurde. Mit Blick auf die Mitarbeiter der Amtsverwaltung, die nach der Fusion „richtig gute Arbeit“ geleistet hatten, meinte der scheidende Amtsvorsteher Walter Jacobsen nach der Wahl seiner Nachfolgerin Heidi Braun: „Jetzt läuft alles rund.“ Und die Föhrer lasen am nächsten Tag angesichts der Amtsdirektorin Renate Gehrmann und der Amtsvorsteherin Heidi Braun in der Zeitung: „Insel-Regierung in Frauenhand.“
Text Karin de la Roi-Frey