Coronavirus: Kostenlose Bürgertests auf Föhr und Amrum
Inselklinik jetzt Testzentrum / Gespräche mit lokalen privaten Anbietern werden geführt
Jeder Bürger und jede Bürgerin hat Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche, dafür hatte der Bund mit seiner Test-Verordnung vom 9. März 2021 die Basis geschaffen. Seither ist der Kreis Nordfriesland als Koordinator bemüht, die Infrastruktur der nötigen Teststationen zu schaffen und stellt eine Liste der Anbieter bereit. Sollte der Tourismus wieder hochgefahren werden, stehen die Inseln vor einer Herausforderung: Ärzteschaft und Apotheken dürften den zu erwartenden Ansturm in ihren Räumlichkeiten kaum bewältigen können.
Bisher ist die Nachfrage nach den Tests überschaubar. Rein rechnerisch käme man mit allen Föhrer Einwohnern allerdings auf rund 8000 potentielle Tests pro Woche, hatte Kai Lehmann von der Wyker Hafen-Apotheke in einer Gesprächsrunde mit Amtsdirektor Christian Stemmer, der Wyker Ärztin Janet Rossmann als Ansprechpartnerin der hiesigen Ärzteschaft sowie Vertretern der Apotheken und der kommunalen Politik vorgerechnet. „Kämen dann rund 35.000 Touristen auf die Insel, würde die Zahl auf 43.000 Anspruchsberechtigte in der Woche wachsen.“ Machte nur die Hälfte der Berechtigten von ihrem Anspruch Gebrauch, wäre dies kleinteilig nicht zu schaffen. „Geht man davon aus, dass im optimalen Fall mit zwei Personen 20 bis 40 Tests in der Stunde zu schaffen sind, brauchen wir Tausende Stunden Testkapazität. Das übersteigt bei Weitem das, was wir mit Einzelaktivitäten leisten können“, so Lehmann. Dazu käme die logistische Herausforderung, „denn die Tests müssen beschafft, vorfinanziert und gelagert werden“.
Im Krankenhaus Föhr-Amrum wurde nun ein Corona-Bürgertestzentrum eingerichtet. Kostenlos testen lassen können sich Bürger hier aber nur unter der Woche. Um auch die Wochenenden abzudecken und weitere, gegebenenfalls mobile Teststationen zu realisieren, werden derzeit mit privaten lokalen Anbietern auf beiden Inseln Gespräche geführt oder zeitnah angestrebt. Parallel testen die jeweiligen Apotheken und Hausärzte.
Reisefreiheiten innerhalb Deutschlands und Besuche kultureller Veranstaltungen, die es erforderlich machten, sich testen zu lassen und ein Zertifikat vorzuzeigen, würden das Testaufkommen in die Höhe schnellen lassen, konstatierte der Amtsdirektor. Gleiches gelte für den Fall einer möglichen Auswahl des Kreises Nordfriesland und damit auch der Inseln als Modellregion. „Für diesen Fall müssen wir ein Konzept erarbeiten, das am Ende an die Anforderungen angepasst werden kann.“
Corona-Bürgertestzentrum im Krankenhaus Föhr-Amrum
Montags bis freitags 10 bis 14 Uhr
Telefonische Anmeldung unter 04681/484344
Zugang über die Friedrichstraße
Krankenversicherungskarte und Personalausweis sind vorzulegen
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