Modellregion: Tourismus auf Föhr und Amrum startet ohne Zwischenfälle
Gelungener Auftakt trotz einiger Unsicherheiten. Aufruf des Amtes Föhr-Amrum: Testkapazitäten auf beiden Inseln sollen ermittelt werden
Auf Föhr und Amrum verlief der Auftakt des Projektes Tourismus-Modellregion ohne besondere Zwischenfälle und die teilnehmenden Betriebe konstatierten überwiegend einen gelungenen Start. Die Inseln füllten sich zusehends und die Urlauber genießen offensichtlich den lange vermissten Föhr- oder Amrum-Aufenthalt. Seit Wochen liefen die Vorbereitungen und das Amt Föhr-Amrum wie auch die Tourismusorganisationen beider Inseln erreichten viele Anfragen. Angesichts diverser Auflagen war die Unsicherheit bei den Insel-Fans teilweise groß und die Mitarbeitenden beantworteten geduldig die Fragen jener, die gut informiert anreisen wollten.
Nicht alle Gäste sind ausreichend informiert
Doch es gibt auch viele Gäste, die sich offensichtlich nicht ausreichend über die Anforderungen informiert haben, die die Modellregion auch an sie stellt. So stehen die Mitarbeiter vieler Testzentren vor der Herausforderung, neben den eigentlichen Tests auch Beratungen durchführen zu müssen. Unzählige Anfragen – etwa zur Luca- oder Corona-Warn-App sowie zur Häufigkeit der notwendigen Tests – binden Personal und sorgen für zusätzlichen, unnötigen Aufwand.
Insbesondere bei der Frage der geforderten Corona-Tests scheinen auch manche Vermieter ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben. So geben einige ihren Gästen schlicht eine Liste mit Teststationen an die Hand, die sich dann ohne Termine auf den Weg machen. Im Idealfall sollten Gäste sich aber an der Teststation testen lassen, mit der ihre Vermieter eine Kooperationsvereinbarung getroffen haben. Bei fast allen Stationen ist eine vorherige Terminbuchung nötig. Die Liste der verfügbaren Teststationen wird laufend erweitert und informiert über Buchungsmöglichkeiten.
Ungenutzte Termine stornieren
Ein weiteres Ärgernis konterkariert die Bemühungen aller Beteiligten: Einige Gäste haben ihre Termine für die Dauer ihres Aufenthaltes bei einer Teststation geblockt, gehen dann aber, weil es auf dem Weg liegt oder zeitlich günstiger ist, zu einer anderen. Termine, die nicht wahrgenommen werden können, sollten über die jeweilige Buchungsseite wieder storniert werden, um Testkapazitäten nicht unnötig zu binden. Und auch, dass ein negativer Corona-Test bei einem Restaurantbesuch unverzichtbar ist, und jeder Gast selbst dafür verantwortlich ist, scheint vielen nicht klar zu sein, was mitunter zu unschönen Szenen vor der jeweiligen Gaststätte führt.
Alternative zu den Testzentren
Neben den Testzentren gibt es auch nichtöffentliche Testmöglichkeiten. Inhaber von Beherbergungsbetrieben oder Gastronomen können, wenn sie keinen Kooperationsvertrag geschlossen haben, neben ihren Mitarbeitern auch Gäste selbst testen. Sie müssen allerdings ausreichend geschult und durch den Kreis zertifiziert sein. Im Fall eines positiven Corona-Tests muss umgehend nach der Allgemeinverfügung des Kreises Nordfriesland für Corona-Verdachtsfälle verfahren werden. So ist bei einem positiven Testergebnis die Möglichkeit einer sofortigen PCR-Bestätigungstestung in Kooperation mit einer ortsnahen öffentlichen Teststelle wie Arzt, Apotheker oder öffentliche Teststation sicherzustellen.
Aufruf der Amtsverwaltung
Um einen Überblick zu erhalten, wieviel Tests aktuell theoretisch auf Föhr und Amrum möglich wären, bittet das Amt Föhr-Amrum alle, die neben den vom Kreis zugelassenen Zentren testen, sich unter zu melden und ihre möglichen Testkapazitäten pro Woche mitzuteilen. Dies sei eine wichtige Information, um gegebenenfalls Synergieeffekte zu erzeugen, betont Amtsdirektor Christian Stemmer. „Wenn sich alle, die Tests anbieten, regelmäßig austauschen und zusammenschließen, können Engpässe vermieden werden.“
Bild zur Meldung: Bild von Bernd Hildebrandt auf Pixabay