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Coronavirus: Quarantäne-Anordnung per SMS jetzt auch in Nordfriesland

08. 01. 2022

Nun zieht auch der Kreis Nordfriesland die Notbremse: Corona-positiv getestete Menschen werden in der nächsten Zeit nicht mehr von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes angerufen, sondern erhalten eine SMS mit einem Hinweis auf eine Internetseite mit weiteren Informationen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises. Der Text der SMS lautet: „Ihr PCR-Testergebnis ist positiv. Sie sind ab sofort in Quarantäne. Weitere Informationen finden Sie auf www.nordfriesland.de/positiv.“

 

„Bisher haben wir fast jeden Betroffenen persönlich angerufen, um ihn zu informieren und oft auch viele Fragen zu beantworten. Inzwischen sind unsere täglichen Fallzahlen aber so angewachsen, dass diese Arbeit nicht mehr leistbar ist“, bedauert Nina Rahder, die den Corona-Stab des Kreises im Wechsel mit mehreren Kollegen leitet.

 

Telefonate kosten viel Zeit

 

Die Anrufe bei Infizierten erfordern Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Sie nehmen im Durchschnitt 30 Minuten in Anspruch, hinzu kommen Vor- und Nachbereitung wie die Eingabe in eine Datenbank. Häufig stimmen die in der Teststelle angegebenen Telefonnummern nicht, sodass im Vorfeld viel Zeit mit dem Herausfinden der Kontaktdaten verloren geht. Ein weiterer erheblicher Arbeitsschwerpunkt ist die Ausstellung schriftlicher Verfügungen für Infizierte und ihre engen Kontaktpersonen, die in Quarantäne gehen müssen.

 

In Notlage ist Eigeninitiative gefordert

 

„Diese Arbeitsschritte ersetzen wir fürs Erste durch einen Verweis auf die Internetseite. Sie enthält die wichtigsten Informationen zur Isolationsanordnung sowie Verhaltenstipps. Das kann den telefonischen Kontakt nicht vollständig ersetzen, aber in dieser Notlage geht es leider nicht anders“, erläutert Nina Rahder.

 

Die positiv getesteten Personen sind zudem verpflichtet, ihre engen Kontaktpersonen der letzten zwei Tage selbst über ihre Covid-19-Infektion zu informieren.

 

Lange Wartezeiten werden verhindert

 

Stabsleiterin Rahder erwartet von den veränderten Geschäftsprozessen eine erhebliche Verbesserung für die Betroffenen: „Aufgrund unserer derzeitigen Überlastung würde es sonst häufig zwei bis drei Tage dauern, bis unser Anruf kommt. Diese Wartezeit können wir den Menschen nicht zumuten“, betont sie.

 

Außerdem sei das Gesundheitsamt nun besser vorbereitet auf die neuen Herausforderungen, die sich beispielsweise durch den Schulstart am Montag ergeben können.

 

Telefonische Hotline an sieben Tagen in der Woche

 

Der Verwaltung ist bewusst, dass die Internetseite nicht alle Fragen beantworten kann. „Dafür haben wir unsere telefonische Hotline unter 0800 200 66 22. Sie steht ab Montag wieder an sieben Tagen die Woche zur Verfügung“, kündigt Nina Rahder an.

 

Bild zur Meldung: Bild von PIRO4D auf Pixabay