SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli zu Besuch auf Föhr
Serpil Midyatli, Vorsitzende der SPD Schleswig-Holstein, besucht im Rahmen ihrer diesjährigen politischen Sommertour die nordfriesischen Inseln und machte am Mittwoch auch Station auf Föhr. Neben einer Inselrundfahrt sowie Besuchen im Alkersumer Museum Kunst der Westküste oder der Süderender St. Laurentii-Kirche nahm die Abgeordnete des Schleswig-Holsteinischen Landtags auch das ehemalige AOK-Kinderheim in der Wyker Strandstraße in Augenschein, dessen künftige Verwendung derzeit auf der Tagesordnung der kommunalen Politiker steht.
Zuvor traf sich Midyatli in Begleitung von Peter Schaper, Fraktionschef des Föhrer SPD-Ortsvereins, mit Wyks Bürgermeister Uli Hess und Amtsdirektor Christian Stemmer im „kleinen Rathaus“, dem ehemaligen Zollgebäude am Wyker Hafen. Mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine wurden hier aktuelle Herausforderungen und deren Auswirkungen für die Insel besprochen. Zur Sprache kamen auch die starre Bürokratie und zahlreiche Landesregelungen, die eine große Hürde darstellen und anstehende Projekte auf Föhr ausbremsen. Ob die dringend nötigen Neubauten des Aquaföhr oder der Mittelbrücke: „Es kommen immer neue Forderungen und wir warten händeringend auf Genehmigungen“, klagte Wyks Bürgermeister über das lange Warten auf Entscheidungen.
Probleme, die auch Amtsdirektor Christian Stemmer, Geschäftsführer der Inselwerke Föhr-Amrum, kennt. Die Gesellschaft, der alle 15 Gemeinden von Föhr und Amrum angehören, war gegründet worden, um langfristig in der Energieversorgung autark zu werden. „Strom und Wärme selbst zu erzeugen, ist das Ziel, und für vier Nahwärmenetze liegen die Pläne in der Schublade. Doch auch hier bremsen Auflagen der Landesplanung die Umsetzung aus“, so Stemmer.
Angesprochen wurden auch die Probleme der neu ins Leben gerufenen Wohnungsbaugenossenschaft Föhr-Amrum. Bezahlbare Wohnungen für Insulaner sollen gebaut werden und gut 60 Wohneinheiten am Kortdeelsweg ein erstes Projekt sein. Doch Baustoffknappheit, explodierende Baukosten und steigende Zinsen erschweren eine entsprechende Kalkulation.
Serpil Midyatli zeigte sich vom großen Engagement auf der Insel über die Pflichtaufgaben hinaus beeindruckt. „Dass mit den Inselwerken Netze gemeinsam für Föhr und Amrum gedacht werden und eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft den dringend benötigten Dauerwohnraum schaffen soll und so gestalterisch in die Zukunft geschaut wird, ist keine Selbstverständlichkeit.“
„Die Aufgaben sind groß und kompliziert und es braucht neue Lösungsansätze, um den sozialen Frieden in der Bevölkerung nicht zu gefährden“, kündigte Midyatli an, sich in Kiel für beschleunigte Verfahren etwa im Energiesektor analog zur Bundes- auch auf Landesebene einzusetzen.
Bild zur Meldung: Serpil Midyatli. Foto: Peter Schulze