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Gut besuchte Info-Veranstaltung auf Amrum

01. 03. 2023

Nach einer gut besuchten Informationsveranstaltung in Nieblum auf Föhr wurden nun auch die Amrumer Bürgerinnen und Bürger im Badeland in Wittdün über aktuelle Projekte des Amtes Föhr-Amrum informiert. Inselübergreifend berichtete Amtsdirektor Christian Stemmer über Aktivitäten des Amtes in den Bereichen Energie- und Wärmeversorgung der Inseln sowie Planungen zum Wohnungsbau und Verkehr sowie über weitere Projekte.

 

Nach einem Rückblick auf die Gründungen der Inselwerke Föhr-Amrum GmbH und der Inselenergie Föhr-Amrum GmbH mit ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern waren unter anderem die geplanten Umsetzungen weiterer Quartierskonzepte für die Inselgemeinden Thema. Hier liegen die Förderbescheide für die Amrumer Gemeinden vor.

 

Wohnungsbaugenossenschaft Föhr-Amrum

Die Wohnungsbaugenossenschaft Föhr-Amrum hat primär das Ziel, bezahlbaren Wohnraum auf beiden Inseln zu schaffen. Für Wittdün informierte der Amtsdirektor über ein Grundstück, das sich mittlerweile in der Hand der Gemeinde befindet. Dabei handelt es sich um eine potenzielle Fläche für eine Wohnbebauung und derzeit ist man mit der Gemeinde im Gespräch, dass das Grundstück im Rahmen des Erbbaurechts an die Wohnungsbaugenossenschaft übergeht. In der Folge könnte auf einer Fläche von zirka einem Hektar Wohnbebauung geschaffen werden. Zuvor gilt es, das Planungs- und Baurecht zu schaffen.

 

Auch beim Wohnraumentwicklungskonzept Föhr-AmrumQuelle: Pixabay gab es Fortschritte. Nach Gesprächen mit dem Kreis Nordfriesland und der Landesplanungsbehörde liegt seit Dezember 2022 ein Entwurf vor. Nun stehen die Prüfung und Beschlussfassung des Entwurfs durch die Gemeinden an, bevor das dann beschlossene Konzept zur Beteiligung an den Kreis und die Landesplanung übersendet wird.

 

Umbau der Notunterkunft auf Amrum schreitet voran

Rund 450.000 Euro hat das Amt Föhr-Amrum im Haushalt eingeplant, um die Notunterkunft am Uasterstigh in Nebel zu entkernen und umzugestalten. Die Baugenehmigung liegt vor und die Ausführungsplanung ist in Arbeit. Im Anschluss daran beginnt im März die Ausschreibungsphase. Derzeit laufen Abstimmungsgespräche mit dem Energieberater, inwieweit Fördergelder für die energetische Sanierung beantragt werden können.

 

Sanierung Öömrang Skuul: Zweiter und dritter Bauabschnitt

Die Auftragsvergabe sei zu zirka 80 Prozent erfolgt, berichtete Stemmer. Die Gewerke Dachdecker und Holzbau sowie die Ausbaugewerke befinden sich aktuell in der zweiten bzw. dritten Ausschreibungsrunde.

Das Außengelände wurde für die Interim-Container vorbereitet. Derzeitig werden die Fundamente für die Klassencontainer erstellt. Die Aufstellung des Bibliotheks- und der Klassen-Container ist für Anfang März geplant.

 

Im weiteren Verlauf gab der Amtsdirektor einen Überblick über die mögliche Zukunft der medizinischen Versorgung auf Amrum, die geplante Neukonzeption des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs sowie das neue Bürgerportal, das zeitnah freigeschaltet werden soll, und das Verbundprojekt Fachkräfteportal.

 

Medizinische Versorgung auf Amrum

Quelle: PixabayAngesichts der sich abzeichnenden Veränderungen in der medizinischen Versorgung auf Basis der Altersstruktur der vorhandenen Praxisinhaber besteht Handlungsbedarf. Um auch künftig der Daseinsvorsorge auf der Insel gerecht zu werden, wäre die Einrichtung eines Gesundheitszentrums oder einer Gemeinschaftspraxis denkbar. Geschaffen würde ein Zentrum zur Sicherung der (haus)ärztlichen Versorgung.

In einer Sitzung im Januar mit Gemeindevertretern der drei Gemeinden und Gesundheitsdienstleistern wurden unter Leitung und Moderation der AG Nord nach Einladung des Amtes Föhr-Amrum Lösungsansätze erarbeitet. Möglich wären demnach der Neubau auf einer bisher nicht überplanten Fläche oder die Schaffung von Räumlichkeiten im Zuge eines Umbaus in einer Bestandsimmobilie. Bereits im März soll in einer gemeinsamen Sitzung der drei Gemeindevertretungen ein Beschluss bezüglich der Standortwahl fallen.

 

Neukonzeption des öffentlichen Personen-Nahverkehrs

Träger des ÖPNV auf Föhr und Amrum ist der Kreis Nordfriesland. Nach dem Ablauf der Buskonzessionen im Jahr 2025 wird hier eine Neukonzeption auf beiden Inseln angestrebt. Geplant ist die Vergabe einer Machbarkeitsstudie zur Neuausrichtung des ÖPNV. Darüber hinaus ist die Einbindung in den Schleswig-Holstein-Tarif beabsichtigt.

 

Verbundprojekt Fachkräfteportal

Das Verbundprojekt Fachkräfteportal hat das Ziel, mittels Fachkräfteakquise, -entwicklung und -sicherung ein ganzheitliches Konzept zur Fachkräftekoordination auf Amrum, Föhr, Helgoland, Sylt und den Halligen zu entwickeln und umzusetzen. Nach einem Termin mit dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium im Januar und einem Koordinierungs-Treffen im Februar in Husum sind die Förderanträge im „Baukasten-Prinzip“ in Vorbereitung.

 

Tempo 30-Zonen

Quelle: PixabayDie Verantwortlichen beider Inseln sind sich einig und halten die Aufhebung der Tempo 30-Zonen auf Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen auf Föhr und Amrum in vielen Fällen für unglücklich. Doch die Straßenverkehrsordnung gibt klare Vorgaben: Die Zonen-Anordnung darf sich weder auf Straßen des überörtlichen Verkehrs (Bundes-, Landes- und Kreisstraßen) noch auf weitere Vorfahrtstraßen erstrecken.

Daraufhin hatte der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein die Tempo 30-Zonen aufgrund verkehrsrechtlicher Anordnungen des Kreises eingezogen. Eine erneute Beantragung für Gemeindestraßen ist jedoch möglich; erforderlich ist dafür eine Genehmigung durch den Kreis Nordfriesland.

In der Praxis bedeutet dies, dass jede Gemeinde einen Verkehrszeichenplan erstellt, der die gewünschten Zonen darstellt. Diese müssen mit dem Kreis Nordfriesland abgestimmt werden. Die nötige Beschlussfassung der Gemeinde muss in der Folge zur Genehmigung an den Kreis übersendet werden. In Norddorf ist das Genehmigungsverfahren angelaufen und die Schilder wurden bestellt. In Nebel ist keine Aufhebung von Tempo 30-Zonen erfolgt und in Wittdün ist die Beratung zu Tempo 30-Zonen im Rahmen der nächsten Verkehrsschau geplant.

 

PV-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden

Die Stromerzeugung auf Föhr und Amrum soll künftig auch mittels PV-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden erfolgen. Auf beiden Inseln wurden dafür die Potenziale von 66 Gebäuden untersucht. Mit dem Ergebnis, dass sich insgesamt gut 26.500 Quadratmeter Dachflächen eignen. Die potenzielle Stromerzeugung würde jährlich rund 4.700 Megawattstunden betragen. Die nächsten Schritte sehen die Priorisierung von Gebäuden und die Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sowie die technische Planung vor.

 

Bild zur Meldung: Quelle: Apple Karten