Wirtschaftsminister besucht Föhr und Amrum
Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, besuchte in Begleitung seines persönlichen Referenten Clemens Weiss Föhr und Amrum. Der Wirtschaftsminister nutzte seinen ersten Besuch auf den Inseln seit seinem Amtsantritt, um sich über die wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarktsituation sowie Infrastrukturprojekte zu informieren. In Gesprächen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Handwerk standen die Themen Mobilität, Energie und Wohnraum sowie insbesondere der Fachkräftemangel im Mittelpunkt.
Bemerkenswerte Idee als Teil der Lösung
Gemeinsam mit Amtsdirektor Christian Stemmer traf sich der Minister auf Amrum mit den Bürgermeistern Cornelius Bendixen (Nebel), Christoph Decker (Norddorf) und Heiko Müller (Wittdün) sowie dem Vorstand der Amrum-Touristik Frank Timpe. Auf dem Programm standen die Besichtigung eines Grundstücks in Wittdün, auf dem Dauerwohnraum geschaffen werden soll, ein Besuch des Haus des Gastes in Nebel sowie der Strandliegenschaften in Norddorf. Im Norddorfer Hotel „Seeblick“ war schließlich unter anderem der Fachkräftemangel Thema. Hotelchef Gunnar Hesse schilderte seine Probleme, Personal zu finden, die durch die angespannte Wohnungslage auf den Inseln verstärkt werden. Diesem Problem zu begegnen, vermietet Hesse nun einige bisherige Ferienwohnungen als Personalwohnungen. „Ein Teil der Lösung“, zollte Claus Ruhe Madsen dieser Entscheidung Respekt: „Der Schritt bedeutet weniger Einnahmen, aber der Unternehmer hat errechnet, was es kosten würde, am Ende keine Mitarbeiter zu haben.“
Auch auf Föhr stand am Tag darauf der Fachkräftemangel im Mittelpunkt. Wirtschaftsminister Madsen tauschte sich im Sitzungssaal des Wyker Amtsgebäudes mit Christian Stemmer, Amtsvorsteherin Heidi Braun, Wyks Bürgermeister Uli Hess und dem Nachhaltigkeitsbeauftragten Kai Becker sowie Peter Boy Weber (Vorstand FAU) und Dr. Martin Linne (Wirtschaftsforum Helgoland) aus. Weber und Linne sind maßgeblich an der Entwicklung eines inselübergreifenden Job-Portals beteiligt. Ein Prozess, an dem auch das Amt Föhr-Amrum nicht unerheblich beteiligt ist. Gemeinsam verfolgen Föhr, Amrum, Sylt und Helgoland das Ziel, die Inseln als Lebens- wie Arbeitsort bewusster und attraktiver zu machen. Mit an Bord sind neben dem Sylter Unternehmerverband auch die Industrie- und Handelskammer Husum und die Fachhochschule Westküste, die das Projekt wissenschaftlich begleitet.
Fachkräfteportal soll wertvolle Hilfestellung bieten
Auf das Fachkräfteportal soll deutschlandweit und darüber hinaus zugegriffen werden können. Stellenangebote sollen potenziellen Arbeitnehmern mit weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern etwa zu Wohnungssuche, Weiterbildungsmöglichkeiten, Schulbesuch, Kitaplatz oder kulturellen Angeboten wertvolle Unterstützung bieten. Das Land Schleswig-Holstein hat eine Förderung in Aussicht gestellt, die auch Claus Ruhe Madsen in der Runde bekräftigte: Eine Insel als geschlossenes System eigne sich hervorragend als Modellregion und das Projekt könnte in der Folge landesweit zum Einsatz kommen.
Die rege Diskussion hatte zur Folge, dass die Themen Mobilität mit Radverkehr und einer möglichen Neuausrichtung des ÖPNV sowie Energie mit Sanierungsmanagement und Quartierskonzepten in den Föhrer und Amrumer Gemeinden von Christian Stemmer nur kurz skizziert wurden.
Ein Spaziergang über den Sandwall rundete das Treffen ab. Einem Besuch der Bäckerei Hansen, wo Volker Hansen seine Probleme schilderte, Auszubildende zu finden, und der „Stattbar“ ging ein Besuch der Baustelle der neuen Mittelbrücke voraus. Uli Hess erläuterte das Projekt, für dessen Realisierung der Wirtschaftsminister im Januar 2023 dem Wyker Bürgermeister in Kiel den Förderbescheid überreicht hatte.
Bild zur Meldung: Trug sich in das Gästebuch des Amtes ein: Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen mit Amtsdirektor Christian Stemmer. Foto: Peter Schulze