Insel- und Halligkonferenz: Manfred Uekermann wird Ehrenvorsitzender
Im Rahmen der jüngsten Tagung der Insel- und Halligkonferenz wurde der langjährige Vorsitzende Manfred Uekermann von den Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Uekermann stand dem Verein von 2013 bis 2023 vor und freute sich über die mit der Auszeichnung verbundenen Anerkennung seiner Leistung für die Gemeinschaft der Inseln und Halligen. Im vergangenen Jahr hatte Uekermann den Vorsitz abgegeben; seit Ende Juni 2023 ist Heidi Braun die neue Vorsitzende der Insel- und Halligkonferenz.
Küstenschutz im Fokus
Die Direktorin des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Birgit Matelski, berichtete von Küstenschutzmaßnahmen im Wandel. Diese haben angesichts der fatalen Schäden durch die Sturmflut im Oktober an der Ostseeküste wieder an Aktualität gewonnen. Matelski unterstrich die Wichtigkeit des Schutzes der Bevölkerung an der Nord- und Ostseeküste. Der Küstenschutz müsse sich infolge des Klimawandels und des damit verbundenen Anstiegs des Meeresspiegels auf stark zunehmende Belastungen wie Sturmfluten oder Landabbrüche einstellen. Dabei sei die Unsicherheit groß, was genau auf die Küstenregionen zukommt.
Die Vorsitzende der Insel- und Halligkonferenz, Heidi Braun, forderte, dass die Behebung der Schäden nicht zulasten der Maßnahmen an der Westküste gehen dürfe. Der Personalmangel sei auch im Bereich Küstenschutz mit gut elf Prozent unbesetzter Stellen ein großes Problem. Braun erwartet vom Land, dass trotz dieser Schwierigkeiten ausreichend Mittel für Material und Personal bereitgestellt sowie Maßnahmen zur Attraktivierung der Arbeit im Küstenschutz ergriffen werden, um die Küsten und damit die Bevölkerung und Sachwerte in gleichem Maße schützen zu können.
Unterstützung durch die Bundeswehr
Der Kommandeur des Landeskommandos Schleswig-Holstein, Oberst Axel Schneider, gab einen Einblick in die Aufgaben der Bundeswehr und die Möglichkeiten der Amtshilfe wie etwa während der Corona-Pandemie. Demnach seien neben sechs Heimatschutzregimentern, die bis Ende 2026 in Deutschland aufgestellt werden sollen, zusätzlich 42 Heimatschutzkompanien geplant. Im Heimatschutz unterstützen Reservedienstleistende die aktive Truppe bei Wach- und Sicherungsaufgaben, in der Amts- und Katastrophenhilfe sowie beim Schutz kritischer Infrastruktur. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, sei es wichtig, dass die Reservedienstleistenden an den Übungen teilnehmen und dafür freigestellt werden.
Investitionen in erneuerbare Energien
Aktuell arbeitet die Insel- und Halligkonferenz an der Idee zur Entwicklung eines „Energienetz Uthlande“. Ziel könnte beispielsweise sein, gemeinsam über alle Inseln und Halligen in erneuerbare Energien zu investieren. Um zu klären, ob es sich lohnt, diese Idee weiterzuverfolgen, wurden erste Potenziale in einer Kurzstudie analysiert. Nach Vorstellung der Ergebnisse in der Mitgliederversammlung wurden die Weichen für die nächsten Schritte gestellt. Die Mitglieder maßen dem Thema eine hohe Priorität bei und beschlossen einstimmig die Erstellung einer Umsetzungsplanung für das Energienetz Uthlande.
Abgerundet wurde die Tagung mit der Vorstellung des Projektes „Sandküste St. Peter-Ording“ durch den Projektleiter Jannes Fröhlich von der Umweltschutz-Organisation World Wide Fund for Nature (WWF). Anlass für die Betrachtungen sind der Klimawandel und die Bedrohung des Wattenmeeres durch den steigenden Meeresspiegel. Als Lösungen werden Klimaanpassungsmaßnahmen in Form von Dünennaturschutz vorgeschlagen. Inwieweit die Ergebnisse auf die Inseln übertragen werden könnten, ließ sich in der anschließenden Diskussion nicht klären.
Strukturen des Katastrophenschutzes vorgestellt
Abschließend stellte Boye Hach vom Kreis Nordfriesland die Katastrophenschutz-Strukturen in Nordfriesland vor. Neben einem ausgeklügelten System, in das viele Akteure eingebunden sind, steht die Information der Bevölkerung im Vordergrund. Vor Ort erfolgt dies über die Sirenen, deren Ausbau weiterhin gefördert wird. Dazu kommen Rundfunk und Fernsehen. Zudem kann jede Person selbst aktiv werden und sich eine Warnapp auf sein Mobiltelefon laden – wie beispielsweise NINA. Ausführliche Informationen hierzu finden sich im Internet auf der Seite des Kreises.
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