Gemeinsam und grenzüberschreitend in die digitale Zukunft gehen
In Kiel unterzeichneten Digitalisierungsminister Dirk Schrödter und Amtsdirektor Christian Stemmer eine Verwaltungskooperation. Zuvor hatten sich beide bei einem Besuch der Kommune Tondern über dortige Digitalisierungsprojekte informiert.
Die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation ist eine übergreifende Aufgabe aller öffentlichen Verwaltungen des Landes und erfordert deren enge ebenen- und fachübergreifende Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund haben Digitalisierungsminister Dirk Schrödter für das Land Schleswig-Holstein und Amtsdirektor Christian Stemmer für das Amt Föhr-Amrum am 29. April in Kiel eine Verwaltungskooperation unterzeichnet.
Für eine schnelle und effiziente Verwaltung
„Die kommunalen Verwaltungen haben einen besonderen Stellenwert bei der digitalen Transformation. Sie sind in den meisten Lebenslagen die Schnittstelle zum Staat und dessen Einrichtungen. Für die öffentliche Verwaltung ist ein schneller, effizienter und transparenter Service ein wichtiger Faktor, damit Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen zufrieden sind“, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Wir wollen mit dieser Vereinbarung zeigen, was vor Ort in der Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen alles möglich ist, sowie gemeinsam projekthafte Maßnahmen entwickeln. Am Beispiel des Amtes Föhr-Amrum werden wir verdeutlichen, wie auch kleinere Verwaltungen von der digitalen Transformation profitieren und deren Ergebnisse nutzbringend einsetzen. Die Ergebnisse werden anderen Verwaltungen zur Verfügung stehen und ihnen als Blaupause dienen können.“
Mit Digitalisierung Fachkräftemangel begegnen
„Wir freuen uns sehr über die Kooperationsvereinbarung. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es auch in unserem Amt das große Thema, wie wir die Digitalisierung nutzen können, um den Menschen schneller und effektiver unsere Dienstleistungen anzubieten“, sagte Amtsdirektor Christian Stemmer. „Von internen Prozessen bis zur Gewerbeanmeldung – mit Hilfe der Landesregierung können wir unsere Strukturen viel besser durchleuchten, Automation dort nutzen, wo sie möglich ist, und aktiv in die digitale Zukunft unserer Verwaltung gehen.“
Themenfelder der Kooperation
Die Kooperation erstreckt sich insbesondere auf die folgenden Themenfelder: Digitale Transformation, OZG-Umsetzung und Digitale Daseinsvorsorge, Digitale Teilhabe, Digitale Kompetenzen fördern, Interkommunale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie Digitale Infrastruktur ausbauen und Interoperabilität gewährleisten.
Die Kooperationsvereinbarung läuft zunächst über drei Jahre. Sie ist von den Zielen und Leitlinien der Digitalstrategie der Landesregierung geprägt. Mit der Digitalstrategie strebt das Land an, Schleswig-Holstein zu einer digitalen Vorreiterregion in Europa zu machen. Dafür treibt die Regierung die digitale Transformation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft voran – regional und auch über die Landesgrenzen hinaus.
Grenzüberschreitende Digitalisierung
In diesem Zusammenhang hatten Digitalisierungsminister Dirk Schrödter und Amtsdirektor Christian Stemmer gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Tourismus und Verwaltung bereits am 24.04.2024 auf Initiative des Amtes Föhr-Amrum die Kleinstadt Tondern unweit der deutsch-dänischen Grenze besucht. Herzlich empfangen wurden sie von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Kommunaldirektor Lars Møldrup und seinem Stellvertreter Keld I. Hansen.
Digitale Transformation Schwerpunkt in Tondern und Schleswig-Holstein
In den Gesprächen wurde deutlich, dass sowohl Tondern als auch Schleswig-Holstein die Digitalisierung und die damit verbundene digitale Transformation als ein Schwerpunktthema betrachten, welches Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und alle gesellschaftlichen Bereiche gleichermaßen betrifft. In zwei Präsentationen stellten die dänischen Freunde aktuelle Digitalisierungsprojekte in der Kommune Tondern und den Stand der Digitalisierung in der Verwaltung vor.
Digitalisierung in der Verwaltung und auf Rømø
Bei dem Projekt „Destination: Digital" auf der Insel Rømø wurde zum Beispiel untersucht, wie die ganzheitliche Analyse verschiedenster Datenquellen dazu beitragen kann, Wertschöpfung zu generieren. Von der automatischen Zählung der Gästezahlen, über Wetterdaten, bis hin zur Auswertung von Daten der Ferienhäuser und Toilettenhäuschen – das Ergebnis war eindeutig: Mit der intelligenten Analyse und Kombination der Daten können die lokalen Betriebe auf der Insel effektiv und zielgenau ihre Angebote auf die Kundenbedarfe anpassen. Gleichzeitig hat die Verwaltung eine wichtige Grundlage, um Entwicklungskonzepte vor Ort fundiert datengestützt umzusetzen.
Die zweite Präsentation konzentrierte sich auf die digitale Transformation in der Verwaltung in der Region Tondern. Und die ist bereits weit vorangeschritten. Eine E-Box, über die der digitale Austausch mit der Verwaltung läuft, ist zum Beispiel für alle Bürgerinnen und Bürger ab 15 Jahren verpflichtend, nur in begründeten Ausnahmefällen kann davon abgewichen werden. Auch sind digitale Anträge ebenso selbstverständlich wie eine Dokumentenbox im Rathaus, bei der Dokumente wie der neue Personalausweis jederzeit und ohne zu warten abgeholt werden können.
Bild Quelle: Staatskanzlei SH
Digitale Teilhabe und Daseinsvorsorge im Fokus
Digitalisierungsminister Dirk Schrödter wiederum schilderte den Entwicklungsstand und die Ziele der Digitalisierung in Schleswig-Holstein – vom Bürgerkonto und der OZG-Cloud, über die Daten- und Digitalstrategie des Landes, bis zum aktuellen Beschluss, die quelloffene Software LibreOffice als Standard-Lösung und damit als erstes Land einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in seiner Landesverwaltung einzuführen.
Bei den Zielen und Maßnahmen in der digitalen Transformation stehen digitale Teilhabe und Daseinsvorsorge im Fokus – in Schleswig-Holstein und der Kommune gleichermaßen.
Die Gesprächspartner waren sich einig, weiter voneinander lernen zu wollen und zu erörtern, wie konkrete Digitalisierungsprojekte zum Beispiel zwischen Tondern und dem Amt Föhr-Amrum entstehen und umgesetzt werden können – ganz nach dem Motto der grenzüberschreitenden Digitalisierung.
Quelle: Staatskanzlei SH
Bild zur Meldung: Quelle: Staatskanzlei SH